Letter from Egon Schiele to Anton Peschka
        
        ESDA ID
    
    
        1205
    
        Nebehay 1979
    
    
        1122
    
        Credit line
    
    
        Whereabouts unknown
    
        Date
    
    
        31st Oct. 1916 (handwritten)
    
        Material/technique
    
    
        Ink on paper
    
        Transcription
    
    
        31. Oktober 1916.
Lieber A. P.! Ich hoffe, daß Du meine Karte von gestern erhalten hast. – Bezüglich Deines Schreibens versichere ich Dir, daß ich bei dem Versprechen (Euch ein Bild, „Mutter“, [1] zu geben) verbleibe. – Nur befindet sich das Bild noch immer in Brüssel [2] und ich weiß auch nicht ganz sicher, ob ich es zurück bekomme. Sicher ist aber, daß sich gelegentlich, wenn die Zeiten anders werden, ein entsprechendes anderes Bild mein Versprechen erfüllen wird. – Ich wäre neugierig, was Du gezeichnet hast, – schicke mir etwas. – In nächster Zeit werde ich in Wien sein und hoffe, Dir im nächsten Brief davon schreiben zu können. – Unsere Züricher Ausstellung wird energisch vorbereitet. – Mir wäre es recht, wenn sie erst im Frühjahr oder Sommer 1917 [3] eröffnet werden möchte. Sei herzlichst gegrüßt!
Auf Wiedersehen!
Egon Schiele
Abonniere Dich auf die „Aktion“, Verlag F. Pfemfert, [4] Berlin-Wilmersdorf. Bestelle aber so, daß auch das Schieleheft [5] dabei ist. Jahrgang nachbestellen! – es sind die wildesten Kerle drin. Das Heft kostet 50 Pfennig und erscheint, glaube ich, – allwöchentlich. – Verlange auch Ansichtskarten von Oppenheimer – Harta [6] – Schiele – (sämtliche) und von anderen deutschen Künstlern. Ich glaube, daß 100 Stück, sage und schreibe: 1 Mark 50 Pfennig kosten und auf ihre horrende Billigkeit sehr gut sind! Wenn ich nach Wien kommen, sende ich auch was zum Lesen, hier habe ich nichts.
Lieber A. P.! Ich hoffe, daß Du meine Karte von gestern erhalten hast. – Bezüglich Deines Schreibens versichere ich Dir, daß ich bei dem Versprechen (Euch ein Bild, „Mutter“, [1] zu geben) verbleibe. – Nur befindet sich das Bild noch immer in Brüssel [2] und ich weiß auch nicht ganz sicher, ob ich es zurück bekomme. Sicher ist aber, daß sich gelegentlich, wenn die Zeiten anders werden, ein entsprechendes anderes Bild mein Versprechen erfüllen wird. – Ich wäre neugierig, was Du gezeichnet hast, – schicke mir etwas. – In nächster Zeit werde ich in Wien sein und hoffe, Dir im nächsten Brief davon schreiben zu können. – Unsere Züricher Ausstellung wird energisch vorbereitet. – Mir wäre es recht, wenn sie erst im Frühjahr oder Sommer 1917 [3] eröffnet werden möchte. Sei herzlichst gegrüßt!
Auf Wiedersehen!
Egon Schiele
Abonniere Dich auf die „Aktion“, Verlag F. Pfemfert, [4] Berlin-Wilmersdorf. Bestelle aber so, daß auch das Schieleheft [5] dabei ist. Jahrgang nachbestellen! – es sind die wildesten Kerle drin. Das Heft kostet 50 Pfennig und erscheint, glaube ich, – allwöchentlich. – Verlange auch Ansichtskarten von Oppenheimer – Harta [6] – Schiele – (sämtliche) und von anderen deutschen Künstlern. Ich glaube, daß 100 Stück, sage und schreibe: 1 Mark 50 Pfennig kosten und auf ihre horrende Billigkeit sehr gut sind! Wenn ich nach Wien kommen, sende ich auch was zum Lesen, hier habe ich nichts.
        Annotations
    
    
        [1] Junge Mutter, 1914, K P273.
[2] Das Gemälde war 1914 auf der Ausstellung in Brüssel und kam, des Ersten Weltkrieges halber, erst nach langer Zeit nach Wien zurück. Exposition Générale des Beaux Arts: Salon Triennal, Brüssel, 09.05.–02.11.1914.
[3] Schiele stellte erst 1918 wieder in Zürich aus. Zu seinen vergeblichen Bemühungen, 1916–17 eine Ausstellung für das Kunsthaus Zürich zusammenzustellen: siehe Wick 2014b.
[4] Franz Pfemfert, Publizist (1879–1954).
[5] Die Aktion. Wochenschrift für Politik, Literatur, Kunst. Egon Schiele-Heft, Kunst, 35–36/6, Berlin, 02.09.1916.
[6] Max Oppenheimer (1885–1954); Felix Albrecht Harta (1884–1967).
[2] Das Gemälde war 1914 auf der Ausstellung in Brüssel und kam, des Ersten Weltkrieges halber, erst nach langer Zeit nach Wien zurück. Exposition Générale des Beaux Arts: Salon Triennal, Brüssel, 09.05.–02.11.1914.
[3] Schiele stellte erst 1918 wieder in Zürich aus. Zu seinen vergeblichen Bemühungen, 1916–17 eine Ausstellung für das Kunsthaus Zürich zusammenzustellen: siehe Wick 2014b.
[4] Franz Pfemfert, Publizist (1879–1954).
[5] Die Aktion. Wochenschrift für Politik, Literatur, Kunst. Egon Schiele-Heft, Kunst, 35–36/6, Berlin, 02.09.1916.
[6] Max Oppenheimer (1885–1954); Felix Albrecht Harta (1884–1967).
        Provenance
    
    
        Provenienz lt. Nebehay 1979: 
Verbleib unbekannt
Verbleib unbekannt
        Recorded in
    
    
        Roessler 1921, S. 115/116
    
        Author
    
    
        Recipient
    
    
        Mentioned person
    
    
        Mentioned institution
    
    
Linked objects
Exhibitions
- 
                        Exposition Générale des Beaux Arts: Salon TriennalPalais du Cinquantenaire, Brussels, 9th May–2nd Nov. 1914
Bibliography
- 
                        Die Aktion 1916Die Aktion. Wochenschrift für Politik, Literatur, Kunst. Egon Schiele-Heft, year 6, nos. 35/36, 2nd Sept. 1916
            PURL: https://www.egonschiele.at/1205
        
    
     
            