Letter from Heinrich Benesch to Egon Schiele
        Leopold Museum, Vienna
                    
        ESDA ID
    
    
        2894
    
        Nebehay 1979
    
    
        Nicht gelistet/Not listed
    
        Credit line
    
    
        Leopold Museum, Vienna, Inv. 7894
    
        Place
    
    
        Vienna
    
        Date
    
    
        20th July 1915 (handwritten)
    
        Material/technique
    
    
        Ink on paper
    
        Dimensions
    
    
        17,4 x 11,1 cm (page)
    
        Transcription
    
    
        Wien, am 20. Juli 1915.
Lieber Herr Schiele!
Ihre Bemerkung wegen
meines Bildes, das ich in
Aufbewahrung haben soll,
ist mir nicht verständlich. [1]
Ich habe doch außer den 3
Bildern, die mein Eigen-
tum sind, kein Bild von
Ihnen. Es dürfte da Ihrerseits
ein Irrtum vorliegen.
Ich war neuerdings Ihret-
wegen bei Arnot. [2] Er will
||
nächste Woche mit mir
in Ihr Atelier gehen und
sich die Bilder ansehen, die
da sind. Die beiden Zeich-
nungen wird Herr Arnot
mitbringen und wir werden
sie im Atelier hinterlegen.
Böhlers [3] Verhalten ist mir
ein Rätsel. Was habe ich
denn verschuldet, daß er
mich nicht einmal einer
Antwort, auch wenn es eine
abschlägige wäre, würdigt.
Es wäre sehr schön, wenn
Sie nach Wien kämen
||
und hoffentlich geht Ihr dies-
bezüglicher Wunsch auch in
Erfüllung. Über Ihre Ad-
justierung machen Sie sich
keine Sorgen. Ich sehe doch darin
gar nichts Schädigendes, wenn
man in einer schneidigen
Soldatenuniform steht. Das
könnte mich wenig ge-
nieren. Wenn Sie ge-
lernt haben werden die Men-
schen mehr von innen als
von außen zu betrachten,
werden Sie darüber anders
denken.
||
Über Arnots Besuch in
Ihrem Atelier werde ich
Ihnen sofort schreiben.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Benesch
Lieber Herr Schiele!
Ihre Bemerkung wegen
meines Bildes, das ich in
Aufbewahrung haben soll,
ist mir nicht verständlich. [1]
Ich habe doch außer den 3
Bildern, die mein Eigen-
tum sind, kein Bild von
Ihnen. Es dürfte da Ihrerseits
ein Irrtum vorliegen.
Ich war neuerdings Ihret-
wegen bei Arnot. [2] Er will
||
nächste Woche mit mir
in Ihr Atelier gehen und
sich die Bilder ansehen, die
da sind. Die beiden Zeich-
nungen wird Herr Arnot
mitbringen und wir werden
sie im Atelier hinterlegen.
Böhlers [3] Verhalten ist mir
ein Rätsel. Was habe ich
denn verschuldet, daß er
mich nicht einmal einer
Antwort, auch wenn es eine
abschlägige wäre, würdigt.
Es wäre sehr schön, wenn
Sie nach Wien kämen
||
und hoffentlich geht Ihr dies-
bezüglicher Wunsch auch in
Erfüllung. Über Ihre Ad-
justierung machen Sie sich
keine Sorgen. Ich sehe doch darin
gar nichts Schädigendes, wenn
man in einer schneidigen
Soldatenuniform steht. Das
könnte mich wenig ge-
nieren. Wenn Sie ge-
lernt haben werden die Men-
schen mehr von innen als
von außen zu betrachten,
werden Sie darüber anders
denken.
||
Über Arnots Besuch in
Ihrem Atelier werde ich
Ihnen sofort schreiben.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Benesch
        Annotations
    
    
        [1] Siehe ESDA ID 914, 916.
[2] Guido Arnot, Kunsthändler (1876–1946); Galerie Arnot, Wien.
[3] Heinrich Böhler (1881–1940).
[2] Guido Arnot, Kunsthändler (1876–1946); Galerie Arnot, Wien.
[3] Heinrich Böhler (1881–1940).
        Provenance
    
    
        Vor 2023: Privatsammlung
2023: Leopold Museum-Privatstiftung (Ankauf)
2023: Leopold Museum-Privatstiftung (Ankauf)
        Owner
    
    
        Author
    
    
        Recipient
    
    
        Mentioned person
    
    
        Mentioned institution
    
    
        Image credit
    
    
        Leopold Museum, Vienna
    
Linked objects
            PURL: https://www.egonschiele.at/2894
        
    
     
                                
                             
                                
                             
                                
                             
                                
                             
            