Brief von Egon Schiele an Franz Hauer
Albertina, Wien
ESDA ID
739
Nebehay 1979
637
Bestandsnachweis
Albertina, Wien, Inv. ESA 100 a (Kuvert), 100 b (Brief)
Ort
Wien
Datierung
05.02.1914 (eigenhändig)
Material/Technik
Schwarze Tinte auf Papier
Maße
19 x 15,3 cm
10,5 x 16 cm (Kuvert)
10,5 x 16 cm (Kuvert)
Transkription
5. Februar 1914.
Lieber Herr Hauer, ich möchte gerne
heute auf zwei Tage nach Eggenburg
fahren um dort einige Studien für neue
Bilder zu machen. – Wenn Sie allenfalls
das Stadtbild [1] im Atelier sehen wollen,
so wird Ihnen die Hausbesorgerin öffnen
und Sie können ungestört dieses ansehn.
wenn Sie fort gehen brauchen Sie bloß
die Eingangstüre zuschlagen. – Sollte
Ihnen das Stadtbild lieb sein so möchte ich
Sie sehr bitten mir für dieses, schon weil
es doppelt größer ist als die Sägemühle [2]
500 K[ronen] zu geben. D.[as] heißt es kommen
140 K in Abrechnung. – Nur eines[:] die
drei Bilder die im Atelier stehen muß
ich nach München an die Sezession schicken,
die Ausstellung dauert von 1. März
– 20. April. [3] – ich glaube daß Sie mir
falls Ihnen das Bild gehören sollte dieses
bis dorthin leihen würden weil ich sonst
||
nichts auszustellen hätte. Wenn ich von
Eggenburg zurückkomme werde ich neue
4 Bilder sofort beginnen. – Bitte
schreiben Sie mir oder besuchen Sie mich
am Samstag nachmittags.
Herzlichste Grüße
Egon Schiele.
[Kuvert:]
Herrn Franz Hauer
XIX. Silbergasse 40.
Lieber Herr Hauer, ich möchte gerne
heute auf zwei Tage nach Eggenburg
fahren um dort einige Studien für neue
Bilder zu machen. – Wenn Sie allenfalls
das Stadtbild [1] im Atelier sehen wollen,
so wird Ihnen die Hausbesorgerin öffnen
und Sie können ungestört dieses ansehn.
wenn Sie fort gehen brauchen Sie bloß
die Eingangstüre zuschlagen. – Sollte
Ihnen das Stadtbild lieb sein so möchte ich
Sie sehr bitten mir für dieses, schon weil
es doppelt größer ist als die Sägemühle [2]
500 K[ronen] zu geben. D.[as] heißt es kommen
140 K in Abrechnung. – Nur eines[:] die
drei Bilder die im Atelier stehen muß
ich nach München an die Sezession schicken,
die Ausstellung dauert von 1. März
– 20. April. [3] – ich glaube daß Sie mir
falls Ihnen das Bild gehören sollte dieses
bis dorthin leihen würden weil ich sonst
||
nichts auszustellen hätte. Wenn ich von
Eggenburg zurückkomme werde ich neue
4 Bilder sofort beginnen. – Bitte
schreiben Sie mir oder besuchen Sie mich
am Samstag nachmittags.
Herzlichste Grüße
Egon Schiele.
[Kuvert:]
Herrn Franz Hauer
XIX. Silbergasse 40.
Anmerkungen
[1] Nicht identifiziert.
[2] Sägewerk, 1913, K P271.
[3] Frühjahr-Ausstellung der Münchener Secession, Verein bildender Künstler Münchens, 03.03.–19.04.1914. – Ausgestellt waren dort laut Katalog eine „Kleine Stadt“ aus Privatbesitz, sowie das Gemälde Welke Sonnenblumen (Herbstsonne II), 1914, K P280.
[2] Sägewerk, 1913, K P271.
[3] Frühjahr-Ausstellung der Münchener Secession, Verein bildender Künstler Münchens, 03.03.–19.04.1914. – Ausgestellt waren dort laut Katalog eine „Kleine Stadt“ aus Privatbesitz, sowie das Gemälde Welke Sonnenblumen (Herbstsonne II), 1914, K P280.
Provenienz
Max Wagner, Wien
1954: Albertina, Wien (Legat)
1954: Albertina, Wien (Legat)
Eigentümer*in
Autor*in
Empfänger*in
Erwähnte Institution
Abbildungsnachweis
Albertina, Wien
Verknüpfte Objekte
Ausstellungen
-
Frühjahr-Ausstellung der Münchener SecessionVerein bildender Künstler Münchens, München, 03.03.–19.04.1914
PURL: https://www.egonschiele.at/739