Postcard from Anton Peschka to Egon Schiele
Postcard from Anton Peschka to Egon Schiele Bild 1
Postcard from Anton Peschka to Egon Schiele Bild 2
ESDA ID
876
Nebehay 1979
783, nicht vollst. transkribiert/not fully transcribed
Credit line
Courtesy Kallir Research Institute, New York
Place
Jablonec nad Nisou
Date
after 27th May 1915 (inferred from content)
Material/technique
Black ink on paper
Transcription
Lieber Egon! Habe Deine Karte erhalten danke Dir
für die Blätter aber bald als Rek.[ommandierten] Brief senden.
Sage Gerti [1] wie sie es senden soll. Deinem alten
Schwager geht es vorderhand ganz gut! – Ich hoffe
daß Böhlers [2] Revolver ein bisschen weiter unten
knallen wird als in der Schlitzaschlucht! – Rede,
wenn du mich ein wenig als Freund schätzest und
als Schwager mit Böhler aber bald lieber Egon!
Dir giebt er schon eine Waffe – borge sie mir. –
Bis ich verwundet wiederkomme wirst du sie
dann hoffentlich weiterverwenden gegen die
Schurken! – Sorge auch für Munition. Alles
andere brauch ich schließlich nicht! – Es freut
mich aufrichtig daß es Dir wenigstens nicht
schlecht geht! – Bitte schaue dich um meine arme
Frau öfters um! – Ein Hurrah dem neuen
Bund! – Vergeßt nicht auf mich! – Ein Hurrah
zur Musterung ich gratuliere Dir im Voraus! – 
Lasse dich zu I. R. 42 transferieren dann
kommst du hieher! – Lese die Briefe die ich
Gerti geschrieben. Ich lasse Böhler grüßen und
er soll es thun für mich! – Gerti soll dir
von dem was ich ihr senden werde (hiesiges
Kunstgewerbe in jedem Häuschen werde auch
eine Brosche malen jetzt auf Porzellan
etwas abtreten! – Herzlichst dein Bär.

[Adressblock:]
Herrn
Egon Schiele
WIEN XIII.
Hietzinger Hptstr [Hauptstraße] 101.
ATELIER.
Annotations
[1] Gertrude Peschka, geb. Schiele (1894–1981).
[2] Heinrich Böhler (1881–1940).
Motif
Ansichtskarte: Gablonz a. N. (Theater)
Provenance
Provenienz lt. Nebehay 1979:
[Privatsammlung] P. 103
Recipient

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