Letter from Arthur Roessler to Egon Schiele
ESDA ID
817
Nebehay 1979
718, nicht vollst. transkribiert/not fully transcribed
Credit line
Whereabouts unknown
Place
Vienna
Date
7th Dec. 1914 (handwritten)
Material/technique
Ink on paper
Transcription
Lieber E. S. da es mir trotz aller Bemühungen nicht gelingen wollte, einen Käufer für Ihre Radierungen zu finden, (selbst Dr. O. R. [1] war dafür nicht zu „haben“), wandte ich mich an Prf. Hölzel [2] in Stuttgart, damit er zu Ihren Gunsten bei Hofrat Koch [3] in Darmstadt, der einen „Hilfsfond für bildende Künstler“ verwaltet, interveniere. Prf. H. [Professor Hölzel] tat das und heute erhielt ich von Koch die Mitteilung, dass er Ihnen 100 M.[ark] angewiesen hat. [4] Sie ersehen daraus, daß ich Ihrer gedachte, wenn ich auch still war [...] Nun ist es natürlich nötig geworden, daß Sie sich bei Prof. Hölzel und Hofrat Koch durch ein paar Zeilen für die Gabe bedanken. Für noch besser halte ich es, dass Sie sich das Geld nicht direkt schenken lassen, sondern dass Sie dafür je eine Radierung den beiden Herren senden. Sie beweisen dadurch, dass immer der Künstler der Schenkende ist, selbst dann, wenn er Geld empfängt [...] Ich finde es nicht nett von Ihnen, dass Sie sich um Ihre alten Freunde so wenig bekümmern. Oder finden Sie den Weg zu mir, nur wenn Sie bedrängt sind? [...]
Annotations
[1] Oskar Reichel, Internist (1869–1943).
[2] Adolf Hölzel (1853–1934).
[3] Alexander Koch, Herausgeber der Deutschen Kunst und Dekoration (1860–1939).
[4] Siehe ESDA ID 816.
Provenance
Provenienz lt. Nebehay 1979:
Verbleib unbekannt
Recorded in
Hist. Museum der Stadt Wien 1990, Nr. 9.5; Abschrift: Albertina, Wien, ESA 1044
Recipient
Mentioned institution

Linked objects

PURL: https://www.egonschiele.at/817