Maschinenschriftlicher Brief von Hans Goltz an Egon Schiele
        Albertina, Wien
                    
        ESDA ID
    
    
        506
    
        Nebehay 1979
    
    
        387, nicht vollst. transkribiert/not fully transcribed
    
        Bestandsnachweis
    
    
        Albertina, Wien, Inv. ESA 774
    
        Ort
    
    
        München
    
        Datierung
    
    
        20.08.1912 (eigenhändig)
    
        Material/Technik
    
    
        Schreibmaschine auf Papier
    
        Maße
    
    
        28,7 x 22,3 cm
    
        Transkription
    
    
        München, 20.8.1912.
Herrn Egon Schiele,
Bregenz/Bodensee
Reichsstrasse 13
Sehr geehrter Herr Schiele!
Die Ausstellung in Stuttgart [1] ist beendet, sie hat nur eine Kritik gezeigt
welche ich Ihnen nach Wien schickte, verkauft ist dort nichts.
Im Kölner-Sonderbund [2] haben Ihre 3 Gemälde einen sehr guten
Platz und sollen auch grosses Interesse erwecken. Ueber einen Verkauf habe
ich auch hier noch nichts gehört. Herr Rössler [3] der mich gestern besuchte
sprach mir von den Ausstellungen Wiener Künstler in Breslau und Dresden. Um
Irrtümer zu vermeiden möchte ich heute schon betonen dass natürlich die
Beschickungen dieser Ausstellungen soweit sie Ihre Werke betreffen mir ob-
liegt, was natürlich nicht hindert, dass die Gemälde direkt unter Anzeige an
mich, hinsenden können.
Herr Rössler erzählte mir auch von den grossen Fort-
schritten die Ihre Kunst gemacht hat. Ich würde mich freuen etwas neues von
Ihnen zu bekommen. Ich hoffe dass auch Sie darüber im klaren sind, dass ich
von allen Verkäufen welche deutsche Sammler mit Ihnen direkt abschliesen [!]
||
meine Provision erhalte. Z.B. von den Ankäufen des Hofrates Alexander Koch
ectr. [!], denn die Verkäufe entstehen durch die Ausstellungen von welchen
ich die Mühe und die Kosten habe.
Ich bitte also um gefällige Mitteilung was Osthaus [4] und
Koch bei Ihnen gekauft haben, damit ich mir die Provision gutschreiben kann.
Die bei Koch vorbereitete Monographie wird uns ein gutes
Stück vorwärts helfen. Es wird im beiderseitigen Interesse vorteilhaft sein,
wenn in dem Buch meine Firma als Bezugsquelle für Deutschland angebracht
wird.
Mit vorzüglicher Hochachtung und ergebenstem Gruss
Hans Goltz
Herrn Egon Schiele,
Bregenz/Bodensee
Reichsstrasse 13
Sehr geehrter Herr Schiele!
Die Ausstellung in Stuttgart [1] ist beendet, sie hat nur eine Kritik gezeigt
welche ich Ihnen nach Wien schickte, verkauft ist dort nichts.
Im Kölner-Sonderbund [2] haben Ihre 3 Gemälde einen sehr guten
Platz und sollen auch grosses Interesse erwecken. Ueber einen Verkauf habe
ich auch hier noch nichts gehört. Herr Rössler [3] der mich gestern besuchte
sprach mir von den Ausstellungen Wiener Künstler in Breslau und Dresden. Um
Irrtümer zu vermeiden möchte ich heute schon betonen dass natürlich die
Beschickungen dieser Ausstellungen soweit sie Ihre Werke betreffen mir ob-
liegt, was natürlich nicht hindert, dass die Gemälde direkt unter Anzeige an
mich, hinsenden können.
Herr Rössler erzählte mir auch von den grossen Fort-
schritten die Ihre Kunst gemacht hat. Ich würde mich freuen etwas neues von
Ihnen zu bekommen. Ich hoffe dass auch Sie darüber im klaren sind, dass ich
von allen Verkäufen welche deutsche Sammler mit Ihnen direkt abschliesen [!]
||
meine Provision erhalte. Z.B. von den Ankäufen des Hofrates Alexander Koch
ectr. [!], denn die Verkäufe entstehen durch die Ausstellungen von welchen
ich die Mühe und die Kosten habe.
Ich bitte also um gefällige Mitteilung was Osthaus [4] und
Koch bei Ihnen gekauft haben, damit ich mir die Provision gutschreiben kann.
Die bei Koch vorbereitete Monographie wird uns ein gutes
Stück vorwärts helfen. Es wird im beiderseitigen Interesse vorteilhaft sein,
wenn in dem Buch meine Firma als Bezugsquelle für Deutschland angebracht
wird.
Mit vorzüglicher Hochachtung und ergebenstem Gruss
Hans Goltz
        Anmerkungen
    
    
        [1] Ausstellung (nicht näher bezeichnet), Kunstsalon Rudolf Vollmar, Stuttgart, ca. Juni–vor dem 20.08.1912.
[2] Internationale Kunst-Ausstellung des Sonderbundes westdeutscher Kunstfreunde und Künstler, Städtische Ausstellungshalle am Aachener Tor, Köln, 25.05.–30.09.1912.
[3] Arthur Roessler, Schriftsteller (1877–1955).
[4] Karl Ernst Osthaus, Kunsthistoriker (1874–1921).
[2] Internationale Kunst-Ausstellung des Sonderbundes westdeutscher Kunstfreunde und Künstler, Städtische Ausstellungshalle am Aachener Tor, Köln, 25.05.–30.09.1912.
[3] Arthur Roessler, Schriftsteller (1877–1955).
[4] Karl Ernst Osthaus, Kunsthistoriker (1874–1921).
        Motiv
    
    
        Briefpapier: Ulrich Putze Nachfolger H. Goltz
    
        Eigentümer*in
    
    
        Autor*in
    
    
        Autor*in
    
    
        Empfänger*in
    
    
        Erwähnte Person
    
    
        Erwähnte Institution
    
    
        Abbildungsnachweis
    
    
        Albertina, Wien
    
Ausstellungen
- 
                        Internationale Kunst-Ausstellung des Sonderbundes westdeutscher Kunstfreunde und KünstlerStädtische Ausstellungshalle am Aachener Tor, Köln, 25.05.–30.09.1912
- 
                        Ausstellung im Kunstsalon Rudolf Vollmar [Titel unbekannt]Kunstsalon Rudolf Vollmar, Stuttgart, ca. Juni–vor dem 20.08.1912
            PURL: https://www.egonschiele.at/506
        
    
     
                                
                            