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Klimt-Foundation, Wien

30.01.1918 (eigenhändig, inhaltlich)

Schwarze Tinte auf Papier

29,6 x 19,4 cm (Seite)

30. Januar

Lieber A. P. – ich kann Dir die ange-
nehme Mitteilung machen daß die Landschaft
mit aufgehender Sonne im Katalog der Ausstellung
reproduziert werden wird. – Es sind bereits soviel
Bilder in der Sezession, [1] daß wir 3 solche Gebäude
füllen könnten. Fortwährend laufen von
Malern und Malerinnen Anfragen ein, allein
4 mal wurde während einer Stunde, wie ich dort
war angerufen.
Es sind bereits vollständige Kollektionen von
Melzer, Harta, Merkl, Gütersloh, Fischer, Kars,
Nowak, Wagner, Faistauer [2] und eine große Anzahl
von anderen Bildern eingetroffen.
Klimt geht es leider nicht besser, er tut mir un-
geheuer leid, nebstbei wo man gleich am 2ten
Tag nach dem Schlag bei ihm im Atelier einge-
brochen hat. [3] Das ist der Dank der Welt und
solange wartete man bei uns mit großen
Aufträgen für ihn bis er unfähig war!
Wie geht es Dir? – Schreibe ob Du diesen Brief be-
kamst. 14 Tage vor Eröffnung der Ausstellung
wird Dir von der Sezession geschrieben werden.
Herzlichst grüßt Dich
EGON.

[1] XLIX. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession, Wien, 01.03–01.04.1918.
[2] Moritz Melzer (1877–1966); Felix Albrecht Harta (1884–1967); Georg Merkel (1881–1976); Albert Paris Gütersloh (1887–1973); Johannes Fischer (1888–1955); Georg Kars (1882–1945); Willi Nowak (1886–1977); Ernst Wagner (1877–1951); Anton Faistauer (1887–1930).
[3] Gustav Klimt (1862–1918) erlitt am 11. Januar 1918 einen Schlaganfall, an dessen folgen er am 6. Februar verstarb.

Provenienz lt. Nebehay 1979:
Privatbesitz, Schweiz;

Privatbesitz;

Antiquariat Christian M. Nebehay, Wien.
Gustav Klimt | Wien 1900-Privatstiftung, Wien (Ankauf 2017).

Roessler 1921, S. 125/126

Klimt-Foundation, Wien