Brief von Egon Schiele an Erich Lederer
        Klimt-Foundation, Wien
                    
        ESDA ID
    
    
        2668
    
        Nebehay 1979
    
    
        Nicht gelistet/Not listed
    
        Bestandsnachweis
    
    
        Klimt-Foundation, Wien
    
        Ort
    
    
        Mühling bei Wieselburg
    
        Datierung
    
    
        03.06.1916 (eigenhändig)
    
        Material/Technik
    
    
        Schwarze Tinte, Schreibmaschine auf Papier
    
        Transkription
    
    
        3. Juni, 1916. 
Lieber Erich – ich warte täglich auf Ihr Versprechen –
weil meine paar K[ronen] schon fast verbraucht sind. – Sind
Sie so lieb und senden Sie mir vorläufig für ein
paar Zeichnungen – wenn dies mit dem Bild
nicht weiter geht. – Wann Ihrer Mama, [1] die
vor einigen Tagen als ich in Wien war mit-
genommenen Blätter nicht gefallen, so werde ich
in der kommenden Woche, Blätter von hier
an Sie absenden u. zwar etwas was Ihre M.[ama]
interessieren dürfte – vorderhand dürfen
Sie aber auf mich nicht vergessen und
gleich „aktiv“ sein. – Schreiben Sie mir
was mit Ihrem Militär ist. – ich male
jetzt ein [!] total zusammen gestürzte Mühle. [2]
– und möchte gleich nachher andere Bilder
beginnen. – Von hier sende ich morgen
etwas an Sie, was sich in Ihrem Glaskasten
gut machen wird.
Freundliche Grüße und Handkuß
an Mama.
Egon Schiele.
Also gleich aktiv
höchste Zeit sonst Schiffbruch!
||
[Adressblock:]
Herrn
Erich LEDERER
WIEN. I.
Bartensteingasse 8.
Einj.[ährig] Freiw.[illiger]
Egon Schiele
K. u. k. Offiziersstation für
Kriegsgefangene in Mühling bei
Wieselburg. N. Oest. [Niederösterreich]
Lieber Erich – ich warte täglich auf Ihr Versprechen –
weil meine paar K[ronen] schon fast verbraucht sind. – Sind
Sie so lieb und senden Sie mir vorläufig für ein
paar Zeichnungen – wenn dies mit dem Bild
nicht weiter geht. – Wann Ihrer Mama, [1] die
vor einigen Tagen als ich in Wien war mit-
genommenen Blätter nicht gefallen, so werde ich
in der kommenden Woche, Blätter von hier
an Sie absenden u. zwar etwas was Ihre M.[ama]
interessieren dürfte – vorderhand dürfen
Sie aber auf mich nicht vergessen und
gleich „aktiv“ sein. – Schreiben Sie mir
was mit Ihrem Militär ist. – ich male
jetzt ein [!] total zusammen gestürzte Mühle. [2]
– und möchte gleich nachher andere Bilder
beginnen. – Von hier sende ich morgen
etwas an Sie, was sich in Ihrem Glaskasten
gut machen wird.
Freundliche Grüße und Handkuß
an Mama.
Egon Schiele.
Also gleich aktiv
höchste Zeit sonst Schiffbruch!
||
[Adressblock:]
Herrn
Erich LEDERER
WIEN. I.
Bartensteingasse 8.
Einj.[ährig] Freiw.[illiger]
Egon Schiele
K. u. k. Offiziersstation für
Kriegsgefangene in Mühling bei
Wieselburg. N. Oest. [Niederösterreich]
        Anmerkungen
    
    
        [1] Serena Lederer, geb. Pulitzer (1867–1943).
[2] Zerfallende Mühle (Bergmühle), 1916, K P301.
[2] Zerfallende Mühle (Bergmühle), 1916, K P301.
        Provenienz
    
    
        Privatbesitz; 
Antiquariat Christian M. Nebehay, Wien;
Gustav Klimt | Wien 1900-Privatstiftung, Wien (Ankauf 2017).
Antiquariat Christian M. Nebehay, Wien;
Gustav Klimt | Wien 1900-Privatstiftung, Wien (Ankauf 2017).
        Erfasst in
    
    
        Nebehay 1987, S. 112, Nr. 33
    
        Eigentümer*in
    
    
        Autor*in
    
    
        Empfänger*in
    
    
        Erwähnte Person
    
    
        Abbildungsnachweis
    
    
        Klimt-Foundation, Wien
    
Verknüpfte Objekte
            PURL: https://www.egonschiele.at/2668